Warum macht das Rauchen abhängig?

Mit dem Rauchen aufzuhören gehört für einen Raucher wahrscheinlich zu den größten Herausforderungen seines Lebens. Über Jahre oder Jahrzehnte haben sich Raucher und Raucherinnen daran gewöhnt in verschiedenen Situationen zur Zigarette zu greifen und auch der Körper hat sich an einen gewissen Nikotinspiegel im Blut gewöhnt. Raucht man dann für ein paar Stunden keine Zigarette, entsteht das Verlangen zu rauchen. Dieses Verlangen wird immer stärker, je mehr Zeit vergeht.

Aber wie kommt es überhaupt zu diesem starken Verlangen zu rauchen? Oder anders gefragt: Warum macht das Rauchen abhängig? Wie so oft, ist die Antwort auf diese Frage nicht so einfach. Daher erfährst du in diesem Beitrag, warum das Rauchen süchtig macht und wie du es mit diesem Wissen schaffst mit dem Rauchen aufzuhören.

Warum fangen Raucher an zu rauchen?

Ein Großteil der Raucher, die rauchen, hat bereits in jungen Jahren angefangen. Wer vor seinem 18. Lebensjahr noch nicht angefangen hat zu rauchen, wird mit großer Wahrscheinlichkeit sein Leben lang Nichtraucher oder Nichtraucherin bleiben. Ausnahmen gibt es immer und bestätigen natürlich die Regel.

Die meisten Raucher geben an, dass sie angefangen haben, weil sie es mal ausprobieren wollten oder dachten, dass es cool ist zu rauchen. Natürlich setzt die Tabakindustrie genau da an. Wir müssen bedenken, dass das Rauchen uns im Schnitt zehn Jahre Lebenszeit kostet. Dementsprechend verliert die Tabakindustrie jedes Jahr zahlungsbereite Kunden. Immerhin bezahlt ein durchschnittlicher Raucher jährlich (7€ pro Schachtel x 365 Tage) 2.555€ für Zigaretten. Deshalb müssen neue Kunden „akquiriert“ werden. Daher investiert die Tabakindustrie Milliarden Euros in Werbung, in der das Rauchen als cool, aufregend und interessant dargestellt wird und soll gleichzeitig die Neugier bei Jugendlichen wecken.

Rauchen wird als cool dargestellt

Die letzten Jahre haben auch E-Zigaretten und anderes Equipment zum „Dampfen“ einen Hype bekommen und gewinnen an Beliebtheit. Diese werden häufig als Alternative zur Zigarette gesehen. Fälschlicherweise werden sie als harmlos angesehen, dabei gibt es dazu noch keine Langzeitstudien. E-Zigaretten und ähnliches Equipment sind für Jugendliche deshalb gefährlich, weil sie den Einstieg ins Rauchen erleichtern. Der Sprung vom Nichtraucher zum E-Zigaretten-Raucher, ist kleiner, als der vom Nichtraucher zum Raucher. Und dadurch fällt auch der Sprung vom E-Zigaretten-Raucher zum Raucher leichter. Es ist wie eine Treppe ins Verderben.

Welche Personengruppen werden am Wahrscheinlichsten zu Rauchern?

Jeder, der mit dem Rauchen anfängt, kann abhängig von Nikotin werden. Studien zeigen, dass je jünger du bist, desto wahrscheinlicher ist es, dass du nikotinabhängig wirst. Die meisten Raucher, fangen in den Jahren zwischen 12 bis 16 an zu rauchen. Es ist relativ unwahrscheinlich, dass eine Person, die mit 35 Jahren noch nie geraucht hat, anfängt zu rauchen und süchtig wird. Nach einer Studie aus dem Jahr 2012 des Surgeon General Reports (SGR), haben über 80% der Erwachsenen Raucher vor dem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen angefangen. Ebenfalls ergab die Studie, dass 3 von 4 Schülern, die rauchen, auch als Erwachsene Raucher sein werden. Sogar, wenn sie vorhaben in ein paar Jahren mit dem Rauchen aufzuhören.

3 von 4 Schülern, die rauchen, werden auch als Erwachsene Raucher sein

Macht das Rauchen wirklich abhängig?

Um beantworten zu können, ob das Rauchen süchtig macht, müssen wir erstmal definieren, was eine Abhängigkeit ist. Eine Abhängigkeit äußert sich durch das zwanghafte und wiederholende Konsumieren einer Substanz, um damit ein Verlangen zu stillen. Dabei wird die Substanz auch dann konsumiert, wenn der Konsument weiß, dass sie gesundheitsschädlich ist. Bezogen auf das Rauchen, ist das Nikotin im Tabak einer Zigarette bekannt als das Suchtmittel, das abhängig macht.

Was ist eine Sucht?

Was für einen Effekt hat Nikotin auf den Körper?

Nikotin und andere Stoffe, die im Tabak enthalten sind, werden sekundenschnell, nachdem du an der Zigarette gezogen hast, vom Körper aufgenommen. Sie werden von der Lunge aufgenommen und gelangen so in die Blutlaufbahn. Durch die Aufnahme des Nikotins werden im Gehirn verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, unter anderem Dopamin und Noradrenalin. Diese Botenstoffe wirken anregend, weil das Herz schneller schlägt und der Blutdruck steigt. Kurzfristig führt das zu einer höheren Leistungsfähigkeit. Außerdem wird durch die Ausschüttung von Dopamin das Belohnungszentrum aktiviert, das für ein Glücksempfinden sorgt und für den Moment alles um einen vergessen macht.

Effekt von Nikotin auf den Körper

Nikotin erreicht das Gehirn innerhalb weniger Sekunden, aber es wird schnell vom Körper abgebaut, weil es ein Nervengift ist und verliert dementsprechend seine Wirkung. Und je länger du nach deiner letzten Zigarette nicht rauchst, desto unwohler fühlst du dich, bis du diesen Schub von Glücksgefühlen und Adrenalin wieder erleben möchtest. Ab da befindest du dich im Teufelskreis der Lust.

  • Du rauchst
  • Entzugserscheinungen verschwinden
  • Ein paar Stunden vergehen
  • Entzugserscheinungen werden stärker
Kreislauf des Rauchens

Mit der Zeit gewöhnt sich dein Körper an das Nikotin, weil er Nikotinrezeptoren ausbildet. Aus diesem Grund brauchst du nun eine höhere Nikotinzufuhr, um den gleichen Effekt zu haben. Du hast damit eine Toleranz gegen das Nikotin entwickelt. Durch das jahrelange Rauchen gewöhnt sich der Körper an einen gewissen Nikotinspiegel im Blut und möchte diesen aufrechterhalten.

Als Nichtraucher kannst du relativ schnell abhängig von Nikotin werden und körperliche als auch psychische Entzugserscheinungen haben, wenn du versuchst mit dem Rauchen aufzuhören. Zu diesen Entzugserscheinungen gehören:

  • Gereiztheit
  • Nervosität
  • Kopfschmerzen
  • Einschlafprobleme
  • Appetitlosigkeit

Eine Nikotinabhängigkeit zeichnet sich aber vor allem dadurch aus, dass ein Raucher weiß, dass es schädlich für die eigene Gesundheit ist, aber trotzdem raucht. Deshalb wollen die meisten Raucher auch mit dem Rauchen aufhören, schaffen es aber nicht.

Wie stark ist die Nikotinabhängigkeit?

Zwei von drei Rauchern wollen mit dem Rauchen aufhören und ungefähr die Hälfte davon versucht es einmal im Jahr, aber nur ein Bruchteil schafft es. Das liegt daran, weil du als Raucher nicht nur körperlich abhängig von der Zigarette bist, sondern auch psychisch. Nikotin wirkt sich auf die Gefühlslage und die Emotionen eines Rauchers aus. Wenn ein Raucher die Zigarette dafür nutzt, Stress zu bewältigen, wird es extrem schwer damit aufzuhören. Dazu verbindet man das Rauchen mit anderen Verhaltensweisen, zum Beispiel die Zigarette nach dem Essen oder mit sozialen Aktivitäten, wie der Mittagspause. Gerade da erfüllt die Zigarette einen sozial gesellschaftlichen Aspekt. Durch die Assoziationsketten, die wir mit dem Rauchen und anderen Aktivitäten über die Jahre gebildet haben, ist es schwer damit aufzuhören.

Assoziationsketten

Untersuchungen aus dem Jahr 2012 ergaben sogar, dass es schwerer ist mit dem Rauchen aufzuhören, als seine Kokainabhängigkeit oder die Abhängigkeit von anderen Opiaten zu brechen. Dabei wurden 28 verschiedene Studien betrachtet, die das Suchtverhalten verschiedener Personen mit verschiedenen Drogen untersucht haben. Dabei kam heraus, dass 18% es geschafft haben mit dem Trinken aufzuhören, 40% konnten die Abhängigkeit von Kokain brechen, aber nur 8% haben es geschafft mit dem Rauchen aufzuhören.

Warum macht das Rauchen abhängig – Fazit

Die Abhängigkeit von der Zigarette lässt sich wie beschrieben in zwei Kategorien unterteilen: Und zwar die körperliche und psychische Abhängigkeit. Durch das jahrelange Rauchen hast du dich und natürlich auch dein Körper an einen gewissen Nikotinspiegel im Körper gewöhnt. Dein Körper hat anfangs mit jedem Zug an der Zigarette Nikotinrezeptoren ausgebildet und damit eine Toleranz entwickelt. Da Nikotin ein Nervengift ist, baut der Körper es ab und damit sinkt der Nikotinspiegel im Blut. Sinkt aber der Nikotinspiegel im Blut, braucht der Körper eine weitere Nikotinzufuhr.

Darüber hinaus gibt einem Raucher das Rauchen ein Wohlfühlgefühl. Durch die Zigarette wird nämlich Dopamin ausgeschüttet, was das Belohnungszentrum stimuliert und auch Adrenalin. Für den Moment sinkt der Stresslevel und man verspürt ein gewisses Wohlfühlgefühl. Zusätzlich verbinden wir das Rauchen mit bestimmten Situationen, und daher wird in diesen Situationen die Zigarette automatisch angezündet. Bleibt der Dopaminschub in diesen Situationen aus, fehlt dem Körper etwas. Es hat sich über Jahre und Jahrzehnte eine psychische Abhängigkeit von der Zigarette gebildet.

All diese Gründe heruntergebrochen machen das Rauchen zu einer starken Abhängigkeit. Diese Abhängigkeit brichst du nicht von heute auf morgen, sondern es ist ein Prozess. Wenn du erfahren möchtest, wie du diesen Prozess erfolgreich durchläufst und endlich zum Nichtraucher oder zur Nichtraucherin wirst, dann starte jetzt deine 30-tägige Nichtraucher-Challenge. Alle Infos dazu erfährst du im Video auf unserer Webseite.

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